Strompreispreisentwicklung – Wie entwickelt sich der Strompreis?
Kennen Sie die Gründe, warum der Strompreis steigt? Hier finden Sie aktuelle Zahlen zur Strompreisentwicklung von 1998 bis 2024. Welche Komponenten des Strompreises sind am stärksten gestiegen? Steigt der Strompreis in 2024?
Was sind die Prognosen für die zukünftige Entwicklung der Strompreise? Der beste Weg gegen ständige Strompreiserhöhungen ist, dass Sie Ihren teuren Stromvertrag kündigen und den Stromanbieter wechseln. Über einen Stromvergleich kann dies bequem online automatisch erledigt werden.
Hier finden Sie alle wichtigen Infos zur Strompreisentwicklung in Deutschland:
Von welchen Faktoren hängt die Strompreisentwicklung ab?
Neue und höhere Steuern, Abgaben, Umlagen
Ständige neue und höhere staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen sind der Hauptgrund, warum sich der Strompreis in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt hat. Über die Hälfte des Strompreise besteht aus diesen teilweise fraglichen Komponenten.
Höhere Netzentgelte für Stromnetze
Die Nutzung von Stromleitungen und Stromkabel ist mit Kosten verbunden. Der Ausbau der regenerativen Energien wie Windkraft erfordert eine modernere und größere Netzinfrastruktur für Strom. Dadurch entstehen höhere Netzentgelte für die Nutzung der Stromnetze.
Niedriger Marktpreis für Strom an der Strombörse
Ein Paradoxon: Je niedriger der Marktpreis für Strom an der Strombörse ist, desto höher fällt die EEG-Umlage aus und stärker steigt der Strompreis. Denn je niedriger der Börsenstrompreis ist, desto mehr müssen Ökostrom-Erzeuger vergütet werden, um die Differenz auszugleichen.
Wo kann ich aktuelle Strompreise vergleichen?
Strompreisentwicklung von 1998 bis 2021
Der Chart der Strompreisentwicklung zeigt, dass seit dem Jahr 2000 der durchschnittliche Strompreis für Verbraucher von 13,97 Cent/kWh auf 31,37 Cent/kWh in 2020 gestiegen ist. Das entspricht einer Strompreissteigerung von ungefähr 125%.
Der Strompreis hat sich in der Vergangenheit pro Jahr mit durchschnittlich 6% nach oben entwickelt. Den stärksten Preisanstieg gab es zum Jahreswechsel 2012/2013, als der Strompreis von 25,89 auf 28,84 Cent/kWh gestiegen ist.
Der Anteil von staatlichen Steuern, Abgaben und Umlagen macht heute einen Anteil von über 54% vom Strompreis aus. Seit der Liberalisierung des Strommarktes im Jahr 1998 ist der Anteil dieser drei Komponenten um fast 300% gestiegen, hat sich also vervierfacht.
Im Vergleich zum Vorjahr 2019 ist der Preis um weitere 3% angestiegen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sollten sich Verbraucher für Ende 2020 und Anfang 2021 auf weitere Preiserhöhungen beim Strom einstellen.
Strompreisentwicklung im Detail von 1998 bis 2021
Die Entwicklung des durchschnittlichen Strompreises auf 31,37 Cent/kWh in 2020 zeigt, dass vor allem staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen zu einer Strompreissteigerung von über 125% geführt haben. Vor allem die EEG-Umlage (Erneuerbare Energie Gesetz) war Hauptgrund für die steigenden Preise.
Die Kosten für Stromerzeugung sind in der Vergangenheit relativ stabil geblieben. Dagegen haben sich die Netzentgelte leicht erhöht. Über die ganzen Jahre gleich geblieben ist die Konzessionsabgabe von 1,66 Cent/kWh. Ebenso gab es seit 2003 keine Änderung bei der Stromsteuer mit 2,05 Cent/kWh.
Weil sich jedoch viele weitere Bestandteile des Strompreises erhöht haben, stieg dadurch auch die Mehrwertsteuer auf Strom. Diese ist von 1,92 Cent/kWh im Jahr 2000 auf jetzt 5,01 Cent/kWh im Jahr 2020 gestiegen.
Die Änderungen bei den weiteren Preisbestandteilen wie KWK-Umlage, §19 StromNEV-Umlage, Offshore-Haftungsumlage oder Umlage für abschaltbare Lasten spielen bei der Entwicklung des Strompreises nur eine marginale Rolle.
Welche Trends gibt es beim Strompreis in der Zukunft?
Der durchschnittliche Strompreis ist bereits deutlich über die 30 Cent-Marke pro Kilowattstunden gestiegen. Geht der Trend zu höheren Strompreisen so weiter? Der Strompreis ist von vielen Faktoren abhängig, weshalb eine genaue Prognose für die Zukunft schwierig ist.
Dennoch gibt es einige Hauptfaktoren, die in der Vergangenheit den Preis für Strom maßgeblich beeinflusst haben. So haben Steuern, Abgaben und Umlagen sehr stark Strompreissteigerung beigetragen, insbesondere die EEG-Umlage (Ökostrom-Umlage). Auch die steigende Netzumlage für den Ausbau der Stromnetze und Stromverteilungszentren verteuerten den Strompreis.
Über die EEG-Umlage wird auch zukünftig die meiste Umverteilung von Geldern stattfinden. Dadurch soll die Energiewende weg von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdgas, Erdöl oder Atomkraft hin zu regenerativen Energie wie Windenergie, Wasserkraft, Geothermie oder Solarenergie finanziert werden. Gleichzeitig werden energieintensive Unternehmen von vielen Abgaben befreit. Das alles muss der private Stromverbraucher zahlen.
Im 1. Halbjahr 2020 wurden ca. 8,6 Mio. Haushalte besonders von Grundversorgungsunternehmen mit Strompreiserhöhungen konfrontiert (Quelle: Check24). Über 700 regionale Grundversorger haben in den ersten 6 Monaten die Preise erhöht, wogegen nur 5 ihre Preise gesenkt haben. Geht es so im 2. Halbjahr weiter?
Im 2. Halbjahr 2020 werden die Strompreise temporär etwas sinken. Das liegt an der Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent im Kontext der Coronavirus-Krise. Diese Steuersenkungen müssen die Stromversorger und Stromanbieter 1:1 an die Verbraucher weitergeben. Betroffen sind davon sowohl bestehende als auch neue Stromverträge.
Für 2021 wird erwartet, dass die EEG-Umlage von aktuell 6,756 Cent pro Kilowattstunde auf 6,50 Cent pro Kilowattstunden sinken wird. Wir sprechen hier über ein Senkung von 0,256 Cent bzw. ¼ Cent. Das dürfte die Strompreise erwartungsgemäss im kommenden Jahr nicht deutlich sinken lassen. Verbraucher sollten sich also auf weiter hohe oder sogar steigende Strompreise einstellen.
Wie sind die Prognosen zur Entwicklung der Strompreise?
Die Prognose für die zukünftige Entwicklung des Strompreises sieht düster aus. Stromkunden, private sowie gewerbliche Verbraucher, müssen wohl mit weiter steigenden Preisen rechnen.
Grund sind vor allem die in den vergangenen Jahren neu eingeführten sowie erhöhten Steuern, Abgaben und Umlagen. Zum Beispiel die gestiegenen Netzentgelte für die Erneuerung und den Ausbau der Netzinfrastruktur für Elektrizität.
Des Weiteren trägt die EEG-Umlage (Erneuerbare Energien Gesetz) zur Strompreiserhöhung bei. Je niedriger der Börsenpreis für Strom ist, desto höher die Umlage, die als Differenz zur Einspeisevergütung von Ökostrom verwendet wird.
Folgende Tendenzen bei der Strompreisentwicklung sind aktuell veröffentlicht:
Der Strompreis wird sich wegen der steigenden EEG-Umlage und der weiter sinkenden Strompreise an der Börse weiter erhöhen. Denn sollte die EEG-Umlage in 2021 auf 8,6 Cent/kWh wie prognostiziert steigen, wird sich auch der durchschnittliche Strompreis auf über 32 Cent/kWh erhöhen. (Quelle: Denkfabrik Agora Energiewende).
Strom wird in Zukunft noch teurer. Laut der Studie “Energiefahrplan 2050” von EU-Energiekommissar Günther Oettinger werden die Preise für Strom bis 2030 voraussichtlich steigen. Grund sind die milliardenschweren Investitionen für die Energiewende, welche auf die Verbraucher abgewälzt werden.
Erst nach 2030 ist wohl mit leicht sinkenden Strompreisen zu rechnen. Grund für sinkende Preise sind die dann niedriger ausfallenden Versorgungskosten, Maßnahmen zum Energiesparen und verbesserte Technologien bei der Stromerzeugung und beim Stromverbrauch.
EEG-Umlage sinkt im Jahr 2021
Am 15.10.2020 haben die vier großen deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW die Höhe der EEG-Umlage für 2021 festgesetzt. Die EEG-Umlage sinkt ab dem 1.1.2021 von aktuell 6,756 Cent/kWh auf 6,5 Cent/kWh. Die EEG-Umlage wird also um nur 0,256 Cent/kWh reduziert. Das entspricht nicht einmal einem Viertel Cent. Dementsprechend dürfte sich diese marginale Senkung der EEG-Umlage kaum auf den hohen Strompreis auswirken.
Die Senkung der Ökostrom-Umlage war nur möglich, weil diese durch den Staat per Bundeszuschuss im Rahmen des “Corona-Konjunkturpakets” quer subventioniert wird. Dem deutschen Verbraucher werden diese Kosten also an anderer Stelle in Rechnung gestellt. “Im nächsten Schritt werden wir die Umlage 2022 auf 6 Cent/kWh senken.“, so Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie.
Gegen einen hohen Strompreis oder steigende Strompreise hilft Ihnen nur ein regelmässiger Strompreisvergleich. Prüfen Sie damit, wie hoch Ihr jährliches Einsparpotenzial bei den Stromkosten ist.
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